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Rheinische Post vom 1. April 1985

Stadtbrandmeister Wieden bekam Zustimmung vom Rat:

Feuerlöschboot wird jetzt  auf der Wupper stationiert

     Leichlingen - Heute ist für die Leichlinger Feuerwehr ein großer Tag. Um 11 Uhr wird hinter der neuen Wache Am Wallgraben das noch unter Federführung des alten Rats und Stadtdirektor Otto Birkendahl genehmigte und bestellte FLB 15 (Flußlöschboot, 15 Meter lang) in Dienst gestellt. Schon von weitem wird die Bevölkerung an der festlichen Beflaggung erkennen, wo der Taufakt stattfinden soll. Es gibt auch Freibier. Die Männer vom Löschzug I haben einen provisorischen Anlegesteg gezimmert, weil das Löschboot von der Werft Bloom & Voss in Hamburg schneller als ursprünglich geplant geliefert werden konnte. Dem Bauamt der Stadt Leichlingen war es bisher nicht möglich, während der vierjährigen Vorbereitungsphase die Pläne für den ebenfalls genehmigten Anlegekai fertigzustellen. Die Schiffsbauer an der Elbe waren einfach zu schnell.

     Das rund 35 Knoten schnelle FLB wird auf dem Wasserweg von Hamburg nach Leichlingen überführt. Heute morgen wird es an der Wuppermündung von einer Werftbesatzung an Herbert Wieden übergeben, der es sich nicht nehmen läßt, das Spezial-Wasserfahrzeug selbst zu seinem Bestimmungsort zu steuern.

     Mit dem Feuerlöschboot erfüllt sich der Stadtbrandmeister - neben dem Nutzeffekt für die Blütenstadt - einen langgehegten Jugendtraum. Heimlich habe er, wie Familienmitglieder mitteilten, im letzten Sommer an einem Feuerwehr-Nautik-Lehrgang an der Hochschule für Nautik in Bremerhaven teilgenommen. Das ihm nach erfolgreicher Ausbildung überreichte FLBKP A 35 (Feuerlöschboot-Kapitänspatent) befähigt den Wehr-Chef, Spezialwasserfahrzeuge bis 35 Meter Länge auf allen Binnengewässern zu fahren.

     Das rund 3,5 Millionen Mark teure Schiff wird zu je einem Viertel von Bund, Land, Kreis und Stadt finanziert. Der Stadtbrandmeister will mit dem Gefährt, das eigens wegen der meist flachgehenden Wupper nur einen geringen Tiefgang besitzt, zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen. Zum einen wird mit dem Löschboot eine effektive Brandbekämpfung auch von der Wupperseite erreicht, zum anderen kann mit dem Spezialschiff die Löschwasserversorgung für große Teile des Stadtgebietes gesichert werden.

     Ausgestattet ist das Boot mit einer Löschkanone, die Schaum und Wasser bis zu einer Entfernung von 170 Metern schleudern kann. Fünf weitere Unterdeck-Hydranten für C-Rohre und drei Ventile für B-Rohre ergänzen die Ausstattung. Zwei Tauchgeräte für den Unterwassereinsatz gehören gleichfalls dazu. Angetrieben wird es durch zwei je 1100 PS starke Volvo Marinediesel. Ein dritter 500 PS starker turbogeladener Motor treibt die starken Pumpen für den Löschbetrieb an. Das Schiff, das künftig den Namen des Leichlinger Feuerwehr-Dezernenten Otto Göckemeyer tragen soll, wird im Beisein vieler Ehrengäste von Bürgermeister Karl Reul getauft. Mit der Namensgebung sollen die Verdienste des Beigeordneten um die Freiwillige Feuerwehr Leichlingen gewürdigt werden. Anschließend finden Rundfahrten bis hinauf zum Wipperkotten statt. Neben Herbert Wieden haben auch fünf weitere Wehrmänner die Feuerwehrnautischen Kurse besucht. Wiedens Stellvertreter an Bord ist der Chef des 1. Löschzuges, Bernd Weißhaupt. Die übrigen Brandschützer wurden zu Steuerleuten und Maschinisten ausgebildet.

     Die Bayer AG sowie die Städte Solingen, Remscheid und Wuppertal haben ihr Interesse an der neuen Waffe gegen den "Roten Hahn" bekundet und einen Feuerlöschboot-Verbund angeboten. Darüber muß der Leichlinger Rat in Kürze entscheiden, zumal die Folgekosten in Höhe von rund 400 000 Mark pro Jahr dadurch erheblich zugunsten der Stadtkasse gesenkt werden können. Mit der Anschaffung des FLB "Otto Göckemeyer" ist auch die Frage des Notrufes geklärt: Er bleibt in der Blütenstadt.

Dieter Clarius

 

Foto: Feuerwehr

 
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